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Chronik des MGV
Schwarzenbach-Dörlbach
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Wenn
unser Verein mit Stolz sein mittlerweile
mehr als 100 jähriges Bestehen
festlich begeht, kann er auf eine
wechselvolle Vereinsgeschichte
zurückblicken: Sie begann im
deutschen Kaiserreich, wurde von
zwei schicksalsschweren Weltkriegen
und der unseligen Nazi-Herrschaft
unterbrochen und erlebte nach dem
Wiederbeginn im Jahr der Gründung
der Bundesrepublik eine seither
viele Jahrzehnte
dauernde ungestörte und
ereignisreiche Entwicklung.
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Die
Anfänge
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Im Herbst des Jahres 1905 feierte
unser Verein in der Gastwirtschaft
“Zur Linde” beim “Unteren Wirt”
Stefan Rupprecht sein
Gründungsfest. Der Wunsch nach
einem Gesangsverein war unter den
sangesfreudigen Bewohnern der
beiden Nachbargemeinden
Schwarzenbach und Dörlbach schon
lange laut gewesen, doch erst
durch eine glückliche Fügung des
Schicksals wurde in diesem Jahr
endlich die Gründung ermöglicht:
Der erst 19 Jahre alte
Schulverweser Karl
Hoffmann, als
Vertreter des erkrankten Lehrers
Karl Werner nach Schwarzenbach
berufen, musikalisch begabt und
tatkräftig, übernahm das Amt des
Dirigenten. Der Schwarzenbacher
Bauer Georg Rupprecht
(Frank) wurde Gründungsvorstand
und beide machten sich mit
Idealismus und Energie an die
aufbauende Vereinsarbeit.
Nachfolger des ersten Chorleiters
Karl
Hoffmann, des eigentlichen
“Vater des Vereins”, waren meist
die jeweiligen Schwarzenbacher
Lehrer. Folgende Namen seien in
Erinnerung gebracht: Otto
Meißner aus Feucht, die
einheimischen Lehrersöhne Moritz
und Theobald Werner, August
Pickel aus Kaltenbuch und
schließlich ab 1914 Johann
Hubenzehnder aus
Deutenbach, der den Chor nur noch
kurze Zeit führen konnte, bevor
die meisten Sänger an die Front
mussten und das Vereinsleben bis
zum Jahr 1919 ruhte.
Wer war Karl
Hoffmann?
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Zwischen
den Weltkriegen
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Gleich ein Jahr nach dem Ende des
Krieges, den Sangesbruder Hans
Fürst aus Schwarzenbach nicht mehr
erlebte, begann die “Eintracht”
neu aufzublühen. Lehrer
Hubenzehnder übernahm die Aufgabe
des Chorleiters erneut und führte
die Sängerschar bei vielen
Sängerfesten und Feiern, zu deren
würdiger Ausgestaltung der Verein
beitrug. So wurden die
heimkehrenden Kriegsgefangenen mit
Liedvorträgen begrüßt und das
Kriegerdenkmal eingeweiht. Mit
viel Mut und Zuversicht wurde
selbst in den schlimmsten Tagen
der Inflation, im Mai 1922, ein
großes Sängerfest gestaltet, das
ein voller Erfolg wurde: Im
Eichenhain auf der Au kam es zu
einem edlen Sängerwettstreit
vieler Vereine, die dem Ruf des
mutigen Vorstands Wolfgang Thäter
gefolgt waren.
Im Jahr 1930 konnte als erstes
großes Vereinsjubiläum die 25-Jahr-Feier
begangen werden, für die
beiden mit Blumen und Fahnen
festlich geschmückten Dörfer ein
großes Ereignis.
Ehrenschriftführer Heinrich Zeh
erinnert sich: “Wir Älteren, die
wir als Täfelchenträger daran
teilgenommen haben, haben dieses
Fest noch in guter Erinnerung. Der
Festplatz war damals im Garten des
früheren Vereinslokals Rupprecht.
Bei herrlichem Wetter und gutem
Besuch war es damals ein Ereignis
für die ganze Gemeinde. Ein
Jubiläumsbild ist noch vorhanden.”
Mit der Vorbereitung und
Durchführung des Jubelfestes sind
die Namen des 1.Vorstands Leonhard
Rupprecht, des damaligen
Schwarzenbacher Bürgermeisters
Konrad Buchner und von Johann
Hubenzehnder, der noch immer den
Chor dirigierte, eng verbunden.
Letzter Chorleiter vor 1933 war
Oberlehrer Christian Schorr aus
Nürnberg-Zabo, der als
ausgezeichneter Musiker und Sänger
gerühmt wurde, was sich auf das
Niveau des Chores sehr vorteilhaft
auswirkte. Drei Jahre nach den
stolzen Tagen des 25jährigen
Gründungsfestes war dann das Ende
der Weimarer Republik und damit
der Beginn der langen Zwangspause
gekommen, die durch das Dritte
Reich verursacht war und über den
Zweiten Weltkrieg hinaus bis in
die bittere Zeit der
Nachkriegsjahre dauern sollte.
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Neuanfang
in der Nachkriegszeit
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Über 15 Jahre waren schließlich
seit der Auflösung vergangen, bis
im Sommer 1949 die dritte Epoche
unseres Männergesangvereins mühsam
ihren Anfang nahm. Vier
Sangesfreunde waren nicht aus dem
Krieg zurückgekehrt: Konrad
Bräunlein, Hans Brunner und Hans
Eckstein aus Schwarzenbach und
Hans Rupprecht aus Westhaid. Auch
diesmal gab ein Lehrer den Anstoß
zum Neubeginn, der durch den Krieg
aus dem Sudetenland nach
Schwarzenbach verschlagene Robert
Pinzka. Doch lassen wir
über diese schwere Zeit unseren
Heinrich Zeh berichten:
“Nach einem Sängernachmittag auf
der Reinholdshöhe in Burgthann am
19.06.1949 schlossen sich einige
Sänger des schon seit 1905
bestehenden MGV “Eintracht” in der
Gastwirtschaft Rupprecht zusammen,
um den Verein aufs neue zu
beleben. Es schlossen sich dem
Verein etwa 25 bis 30 Sänger, alte
und neue Mitglieder, an. Auch die
Heimatvertriebenen, die zu der
Zeit recht zahlreich hier ansässig
waren, traten dem Verein aktiv
bei, meist als alte Sänger aus
ihrer früheren Heimat. Man
erinnert sich gerne an die Namen
Pinzka, Wildner, Hufnagel, Halbig
sowie die Brüder Alfred und Josef
Fritsch. Aller Anfang war schwer:
Es war kein Klavier da, das
Notenmaterial war auch ziemlich
spärlich, die Sänger waren über
die Hälfte Anfänger und das
Taschengeld war zu der Zeit noch
knapp. So kam es, dass am Anfang
bei jeder Singstunde den
Heimatvertriebenen unter den
Mitgliedern, weil sie teilweise
noch ohne Verdienst waren, eine
Halbe Bier aus der Vereinskasse
bezahlt wurde. Der
kameradschaftliche Geist war sehr
gut und man verlebte gemütliche
Stunden.”
Vereinslokal wurde im Jahre 1950
die Gastwirtschaft Fürst “Zum
Ludwigskanal”, wo Paula Fritsch,
die Witwe des 1954 tödlich
verunglückten Alfred Fritsch,
lange Jahre Vereinswirtin war. Konrad
Wagner aus Dörlbach hieß
der erste Vorstand nach dem Krieg.
Nur ein Jahr lang leitete Lehrer
Pinzka den Chor, da er 1950
endlich in Stachesried im
Bayerischen Wald wieder eine
Anstellung erhielt. Nachdem für
kurze Zeit der frühere Opernsänger
Stanislaus Zirner, ebenfalls
Heimatvertriebener, die
Chorleitung übernommen hatte dann
aber nach Königsbrunn in Schwaben
übersiedelt war, erklärte sich im
Januar 1951 der Schwarzenbacher
Schulleiter Hermann Franke bereit,
sich der Aufgabe zu widmen. Unter
seiner Leitung blühte der Verein
wieder auf, gewann weitere
Mitglieder hinzu und wagte sich
mehr und mehr an die
Öffentlichkeit. Viele Feiern
umrahmte er mit seinen Liedern,
Sängerfeste wurden besucht und
unter dem 1. Vorstand Hans
Strobel aus Schwarzenbach
trat er schließlich dem
Fränkischen Sängerbund bei. Diese
Verbindung war für die
Vereinsarbeit sehr wertvoll und
gab ihr neuen Auftrieb. 1953 wurde
dann eine Reihe von Sängern, die
über die Zeit der zwangsweisen
Ruhe dem Gesang die Treue gehalten
hatten, vom FSB für 40jährige
aktive Mitgliedschaft
ausgezeichnet: Joh. Peter Brunner,
Johann Gg. Schönweiß, Johann
Thäter und Wolfgang Thäter.
Weitere zehn Sänger erlebten die
Ehrung für 25jährige
Zugehörigkeit.
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Das
halbe Jahrhundert ist voll
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Zwei Jahre danach stand das bis
dahin größte Ereignis der
Vereinsgeschichte bevor: die 50jährige
Gründungsfeier mit Fahnenweihe
am 21./22. Mai 1955. Die
Schirmherrschaft hatte Landrat
Emil Freiherr von Stromer
übernommen und unter den vielen
Ehrengästen war auch der gefeierte
Gründungdirigent Karl Hoffmann,
Rektor a.D. aus Rothenburg, der
zum Ehrenchorleiter ernannt wurde.
Weiter waren die früheren
Chorleiter Pinzka und Zirner
gekommen. Bei dem Festkommers kam
es zur feierlichen Enthüllung der
Fahne und eines Vereinsbildes, der
Nachbarverein aus Burgthann wurde
Pate der “Eintracht”. Vonseiten
des FSB war u.a. auch Andreas
Schiffer aus Schnaittach anwesend,
auf dem Bild bei der Enthüllung
des Vereinsbildes. Er ist 1998
verstorben und war Kreischorleiter
des Sängerkreises Hersbruck, sowie
Chorleiter in Schnaittach und
Ehrenmitglied des FSB. Die
herausragenden Veranstaltungen des
Festsonntags waren ein prächtiger
Festzug, das Singen auf dem
Festplatz und ein Ball in der
Gaststätte “Zum Ludwigskanal”.
Heinrich Zeh schreibt: “Das Fest
war gut vorbereitet, das Dorf
festlich geschmückt und von mehr
als 20 Vereinen besucht. Was wir
nicht vorbereiten konnten, war das
Wetter. Es war kalt, hat geschneit
und geregnet. Man musste ohne
Festzelt auskommen. Eine Bühne war
beim Vereinslokal am Kanal
aufgestellt und ein Verein nach
dem anderen brachte seine Lieder
zum Vortrag.”
Nach dieser Jubelfeier gingen
wieder 25 Jahre ins Land und an
manches damalige Ereignis erinnern
sich noch viele alte Freunde und
Mitglieder des Vereins. Am 18.
November 1956 wirkte der Chor bei
der Einweihung des erweiterten
Kriegerdenkmals an der Straße nach
Dörlbach mit. Jedes Jahr umrahmt
er mit seinen Liedern die
Gedenkfeier für die Toten beider
Weltkriege. Chorleiter Hermann
Franke erlebte 1960 eine Ehrung
besonderer Art durch die Gemeinde
Schwarzenbach: Für seine
Verdienste als Schulleiter und
Erzieher seit 25 Jahren und als
Mitarbeiter in der
Gemeindeverwaltung wurde er zum
Ehrenbürger ernannt. Ein
Vierteljahr darauf erhielt
Bürgermeister Joh. Gg. Schönweiß
seinerseits eine hohe
Auszeichnung: Für 50jährige
Mitgliedschaft ehrte ihn der FSB.
Außer ihm erhielten Hauptlehrer
Franke, Stefan Albrecht, Josef
Fritsch, Thomas Lang, Michael
Strobel und Konrad Wagner die
Ehrennadel für 40jährige
Sängertreue.
Hermann Franke sollte das
60jährige Jubiläum seines Vereins
nicht mehr erleben. Am 19. 03.
1963 starb er im Alter von 60
Jahren unerwartet.
Dankenswerterweise stellten sich
zunächst Hauptlehrer a.D. Hans
Pranz aus Burgthann und
später Hauptlehrer Karl
Markert aus Rasch als
Dirigenten ihrem verwaisten
Nachbarverein zur Verfügung.
Anfangs der 60er Jahre wechselte
der Vereinsvorsitz mehrmals: 1960
legte Hans Strobel nach
achtjähriger zielstrebiger
Vereinsführung sein Amt nieder,
sein Nachfolger Walter
Hufnagel zog 1964 aus
Schwarzenbach fort und bis zur
Generalversammlung am 05.01.1965
führte der 2. Vorstand Peter
Bräunlein den Verein weiter. Ihnen
allen und Chorleiter Franke ganz
besonders verdankt unsere
“Eintracht” viel.
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Zwei
Ausdauernde an der Spitze
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Seit 1965 hieß unser 1. Vorstand
Andreas Albert. Aus der
jüngeren Generation der Sänger
hervorgegangen, war seine erste
große Aufgabe gleich die Vorarbeit
zur 60-Jahrfeier, die zusammen mit
den Freunden vom MGV Liederkranz
Rasch und vom Patenverein MGV
Burgthann begangen wurde. Als
wertvoller Helfer sei dabei der
Vorsitzende des
Vereinsausschusses, Edmund
Pfeiffer aus Burgthann erwähnt,
der sich als umsichtiger Planer
vieler Vereinsvorhaben bleibende
Verdienste erwarb. Auch die
oftmalige bereitwillige Aushilfe
in der Chorleitung durch Willi
Pölloth aus Schwarzenbach rettete
uns über manche Schwierigkeit
hinweg.
Anfang 1966 kam auch die
Chorleitung wieder in feste Hände.
Karl Markert musste aus
gesundheitlichen Gründen plötzlich
als Dirigent aufhören und der
aktive Sänger und Schulleiter Gerhard
Kästel für ihn einspringen.
Er sollte den Chor über 36 Jahre
lang führen.
Mehrmals wurde in den folgenden
Jahren der “Tag des Liedes” unter
den Linden am Ludwigskanal mit
Gesang und musikalischer
Unterstützung des Posaunenchors
veranstaltet. Auch
Gruppensängertreffen mit anderen
Vereinen der Sängergruppe
“Schwarzachtal” zählten zu den
Höhepunkten der Vereinsjahre. Die
Verbindung mit Chören aus der
weiteren Umgebung, wie der
Sängerriege Roth, dem MGV
Sulzbürg, dem MGV Parkstein oder
dem 1. Europa-Jugend-Musikzug
Dietenhofen brachte unvergessliche
gemeinsame Erlebnisse.
Viele junge Sänger fanden zum
Verein. Das Durchschnittsalter der
Aktiven betrug 1968 ganze 36
Jahre! Leider hielt diese günstige
Entwicklung nicht an. Später lag
das Durchschnittsalter wesentlich
höher, doch blieb die Zahl der
Chormitglieder mit etwa 30
konstant. Neue Sänger, besonders
Schwarzenbacher Neubürger, stießen
zum Verein, die Zahl der
fördernden Mitglieder stieg gar
auf fast 70 an.
Seltene Geburtstage und andere
Ehrentage bildeten auch in dieser
Zeit immer wieder Anlass zum
gemeinsamen Feiern: 1969 brachte
der Chor seinem Ehrenmitglied
Konrad Distler in Nürnberg ein
Ständchen zum 95. Geburtstag dar.
1977 wurde unser damals ältestes
Ehrenmitglied Joh. Peter Brunner
90 Jahre. Er wurde nicht nur für
seine über 70jährige Vereinstreue
geehrt, sondern “schenkte” seiner
“Eintracht” auch drei singende
Söhne und inzwischen zwei singende
Enkel! Ehrenmitglied Wolfgang
Thäter, der Vorstand der 20er
Jahre, erlebte das 75jährige
Jubiläum nicht mehr. Er starb im
Dezember 1979, 88 Jahre alt. 1970
ehrte der FSB Thomas Lang und
Konrad Wagner für 50jährige aktive
Mitgliedschaft. Thomas Lang, unser
geschätzter und beliebter
langjähriger “Senior”, erreichte
1980 ein einmaliges Jubiläum: Von
den 75 Jahren seines Vereins
erlebte er über 60 Jahre aktiv
mit. 1919 trat er als 16 Jähriger
in den Chor ein und hielt ihm
seitdem die Treue. Nun trat er mit
76 Jahren zurück. Inzwischen war
Heinrich Rupprecht, unser
“Lammheiner”, auch schon 50 Jahre
aktiver Sänger.
Für die Durchführung des 75jährigen
Jubiläums im Jahr 1980 war
der elfköpfige Festausschuss
zusammen mit 1. Vorstand Andreas
Albert, 2. Vorstand Hans
Rupprecht, Fritz Hönle, Kassier
seit 1971, und Heinrich Zeh,
bereits seit 1953 unser
Schriftführer, verantwortlich.
Hören wir seinen Bericht: “Vom 6.
bis 8. Juni fand ein Fest statt,
das sehr gut vorbereitet war und
auch, von gutem Wetter begünstigt,
sehr glanzvoll ablief. Der Freitag
begann mit einem Bunten Abend.
Namhafte Künstler waren vertreten,
das große Festzelt war
vollbesetzt.
Zum Festkommers am Samstag waren
alle Gesangsvereine der
Großgemeinde Burgthann anwesend.
Der Festsonntag begann mit dem
Weckruf des Posaunenchors, es
folgte die Totenehrung am Denkmal,
dann ein Zeltgottesdienst und
anschließend der Frühschoppen. Um
13.00 Uhr war Platzsingen der
Gastvereine und um 14.00 Uhr der
große Festzug mit vier
Musikkapellen. Nachmittags endete
das Jubiläum mit der Verteilung
der Erinnerungsteller und dem
festlichen Ausklang.“ Ergänzend
sei bemerkt: Schirmherr war der 1.
Bürgermeister der Großgemeine
Burgthann Edy Koller und die
Blaskapelle Pölling, zu der ein
enges Verhältnis bestand, war die
Festkapelle. Der aktive Sänger
Hans Schramm drehte einen
eindrucksvollen Film über den
Jubiläumssonntag.
Heinrich Zeh trat nach
28jähriger Schriftführertätigkeit
1981 in den Ruhestand. Für ihn
wurde Hermann Vitzthum gewählt.
1983 legt Fritz Hönle, ein
vorbildlich sparsamer
“Schatzmeister”, nach 12 Jahren
sein Amt nieder. Sein Nachfolger
wurde ein sehr “aktiver Passiver”,
Hermann Schardt.
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Auf
dem Weg zum 100-jährigen Jubiläum
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Viele Male gastierten wir in den
80er Jahren in der
Vorweihnachtszeit im AWO-Altenheim
Faberschloss Schwarzenbruck, um
den Senioren dort eine Freude zu
bereiten. Unterstützt wurden wir
dabei auch von dem
Frauen-Singkreis von Frau Tauber
aus Nürnberg und dem
“Schwarzenbacher Trio”, bestehend
aus Erika und Petra Hönle verh.
Beranek und Hans Schramm, die auch
viele unserer anderen
Veranstaltungen durch Gesang und
Zitherspiel bereicherten. In den
nächsten Jahren trat auch der
“Schwarzenbacher Viergesang”, der
aus unserem Verein hervorgegangen
ist, mehr und mehr in Erscheinung.
2004 konnte er sein 25jähriges
Jubiläum feiern. Nach dem
Rücktritt von Erwin Rupprecht und
Karl Hauke singen die
“Schwarzenbacher Sänger” Werner
Mahringer, Hans Wagner, Peter
Brunner und Dieter Hönle,
musikalisch begleitet von Gerd
Eickelberg aus Burgthann und
inzwischen im fränkischen Raum
wohlbekannt und geschätzt, mit
großem Erfolg. Gerd Eickelberg
bereichert auch regelmäßig mit
Akkordeonspiel in wechselnder
Begleitung unsere Veranstaltungen,
besonders die Weihnachtfeiern.
Zu erwähnen aus der
Vereinsgeschichte der letzten 25
Jahre sind weiter die
erfolgreichen Grillfeste mit den
drei anderen Ortsvereinen, zu
denen freundschaftliche Bande
bestehen, und die häufigen
musikalischen Veranstaltungen für
unsere Mitbürger. Einige Mai- und
Adventssingen sind darunter, die
stimmungsvollen vorweihnachtlichen
Singen, Christvespern und
Au-Gottesdienste der
Kirchengemeinde Rasch oder auch
die Totenfeiern am Schwarzenbacher
Friedhof. Unsere
Familienweihnachtsfeier hat einen
guten Namen in unseren
Ortschaften. Der Obst- und
Gartenbauverein und der VdK
Burgthann luden unseren Chor des
öfteren zur Ausgestaltung ihrer
Veranstaltungen ein und natürlich
beteiligte man sich am 125jährigen
Jubiläum der einheimischen
Feuerwehr und an vielen Festen der
befreundeten Vereine. Auf
Vermittlung des 2. Vorstands
Werner Pappert kamen wir mit dem
Gesangsverein Wintersdorf in
Kontakt und trafen uns in
jährlichem Wechsel dort oder in
Schwarzenbach zu unvergesslichen
Kameradschaftsabenden. Besonders
häufig besuchen sich die
Schwarzenbach/Dörlbacher und die
Rascher Sänger aus
jahrzehntelanger Freundschaft und
auch mit den Männerchören des
Burgthanner “Oberlandes” ist man
eng verbunden.
Gruppensängertage und
Gruppensingen werden ausgerichtet
oder in größerer Zahl besucht und
an den Gruppenkonzerten beteiligt
sich unser Chor stets gerne. Die
Großgemeinde kann bei
verschiedensten Gelegenheiten
immer mit uns rechnen: Ob bei der
Burgthanner Weihnacht, am
Weihnachtsmarkt, bei
Partnerschaftsfeiern oder bei den
alljährlichen Gedenkfeiern am
Volkstrauertag - auf die
“Eintracht” ist Verlass.
Als 1995 Schwarzenbach beim
Kanaljubiläum im Blickpunkt der
Öffentlichkeit stand, umrahmte der
Chor den Festakt im Zelt am Kanal
- ein weiterer Höhepunkt im
Vereinsleben.
Dabei ist die Liste der
kameradschaftlichen Kontakte und
öffentlichen Auftritte noch lange
nicht vollständig. Dass daneben
das eigene Vereinsleben nicht zu
kurz kommt, versteht sich. Allein
oder mit anderen Dorfvereinen
zusammen werden in Abständen
lohnende Ziele für Tages- oder
mehrtägige Fahrten angesteuert.
Erwähnt seien Wien, Prag, Hamburg,
das Berchtesgadener Land, das
Elsass und St. Ruprecht an der
Raab.
Im Chorgefüge gab es seit 1980 ein
Auf und Ab: In den 80er Jahren
drohte Überalterung, wenn auch die
Zahl der Aktiven weiter bei etwa
30 lag. Nach langem vergeblichem
Werben um jüngere Nachwuchssänger
stießen 1990 gleich zwölf
gestandene junge Männer zum Chor
und man zählte plötzlich 38
Aktive! Die meisten sind dabei
geblieben und Neubürger kamen als
ältere “Seiteneinsteiger” dazu,
doch inzwischen ist das
Durchschnittalter wieder auf 55
Jahre gestiegen und die Zahl auf
28 gesunken. Es gab Trauerfälle
und ältere Sänger traten zurück.
Jüngere wären wiederum herzlich
willkommen!
Die Vereinsführung, seit 1965 bei
Andreas Albert in besten Händen,
und die Chorleitung, seit 1966 bei
Gerhard Kästel, blieben lange
unverändert. Nach 25 Jahren trat
Albert 1990 als 1. Vorstand zurück
und wurde für drei Jahre von Hermann
Schweigert abgelöst,
übernahm aber 1993 als
Ehrenvorstand noch einmal für eine
Wahlperiode den Verein, da der
gewählte Hartmut Randl sein Amt
nur kurz ausüben konnte. Andreas
Alberts Verdienste um seinen
Verein sind nicht hoch genug zu
würdigen. Weit über Schwarzenbach
und Dörlbach hinaus war und ist er
als Repräsentant der “Eintracht”
wegen seiner Umsicht und seines
persönlichen Einsatzes hoch
geschätzt und beliebt.
1996 wurde Richard Spiegel zum
Nachfolger gewählt und hat sich in
den bisherigen Jahren zum
souveränen Vereinsvorstand
entwickelt. Die 2. Vorstände
wechselten öfter, bis zu Klaus
Brunner im Jahre 2001, als
Schriftführer folgte auf die
zuverlässigen Chronisten Heinrich
Zeh und Hermann Vitzthum seit drei
Jahren der vorherige 2. Vorstand
Werner Mühlbauer. Als Kassier und
guter Haushalter wirkte Hermann
Schardt 18 Jahre lang, 2001 wurde
Stefan Haas zum Nachfolger
gewählt.
Fehlt noch der Chorleiter: Im Juli
2002 trat nach 36 ½ Jahren Gerhard
Kästel von diesem Amt zurück und
machte Platz für einen Jüngeren.
Hans Wagner, u.a.
Mitglied der “Schwarzenbacher
Sänger” und langjähriges
Chormitglied, konnte gewonnen
werden, den Chor zu übernehmen,
G.Kästel wurde 2003 bei einem von
den Mitgliedern würdig gestalteten
Ehrenabend zum Ehrenchorleiter
ernannt. Die Laudatio hielt sein
jahrzehntelanger Weggefährte
Andreas Albert. Hans Wagner machte
sich in kurzer Zeit einen Namen
als guter Dirigent und
Organisator, betrachtete aber sein
Wirken vor allem auch wegen
beruflicher Belastung als
befristet. So musste weiter nach
einer “Dauerlösung” gesucht
werden.
Bei dem jungen Musiklehrer Andreas
Jarosch wurde man 2004
fündig und es blieb zu hoffen,
dass das gute Verhältnis, das sich
zwischen dem Chor und ihm
entwickelt hat, in eine lange
Zusammenarbeit mündet.
Diese Hoffnung
erfüllte sich jedoch nicht.
Andreas Jarosch gab
seinen Chorleiter-Posten aus
persönlichen Gründen wieder
auf.
In
die wieder entstandene
Bresche sprang nun erneut
Hans Wagner, der auf dem
-auch schon durch ihn- Geschaffenen
aufbauen
konnte. Er arbeitet sich
sehr erfolgreich in die
Chorleiter-Funktion ein
und machte unseren Chor
weit über die
Gemeindegrenzen hinaus
bekannt. Dies gelang ihm
einerseits durch einen
menschlich unerreichten
Zugang zu den Sängern, als
auch in seinem Bestreben,
zeitgenössisches Liedgut
ins Vereins-Repertoire auf
zunehmen. Er darf in
diesem Bemühen durchaus
als Vorreiter gelten.
Mittlerweile sind auch
andere Vereine auf diesen
Zug aufgesprungen.
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Die
aktiven Sänger 2005 von
links oben: Andreas Albert,
Werner Mühlbauer, Günther
Zitzmann, Harald Schlip,
Günther Fuchs, Dieter Hönle,
Dieter Blos, Richard
Spiegel, Helmut Thäter,
Alwin Scherber, Dieter
Kramer, Hans Wagner - von
links Mitte: Karl Federer,
Andreas Jarosch, Lothar
Wiegand, Peter Lang, Kurt
Engelhard, Klaus Brunner,
Horst Hengeleiin, Peter
Brunner, Werner Mahringer -
von lins unten: Karl Hauke,
Hans Waldmann, Stefan Haas,
Klaus Mayr, Hans Rupprecht,
Hermann Vitzthum, Hans
Buchner
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Ausblick
nach einem Jahrhundert
Vereinsgeschichte
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In
diese schwungvoille
Aufwärtspassage fiel dann auch
das 100jährige
Grundungsjubiläum, das mit
Gastchören, Festzelt
beim Wirt, zahllosen
Musikdarbietungen,
Besuchen von befreundeten
Vereinen, einem schier
endlosen Festumzug
und dem zugehörigen schönen
Wetter lange unvergessen
bleiben wird. Die
bemerkenswert gute
Zusammenhalt der aktiven
Vereinsmitglieder und
das daraus
resultierende sehr
positive Klima
untereinander machte
sich bei den
erforderlichen und
umfangreichen
Rahmentätigkeiten zu
diesem Fest sehr
positiv bemerkbar.
Das 100jährige
Gründungsfest hat sehr
dazu beitragen, die
Freundschaft unter den
Sängern zu vertiefen und
mit Mut das zweite
Jahrhundert anzugehen. Die
vielen schon verstorbenen
oder noch lebenden
langjährigen Sänger und
Ehrenmitglieder sind durch
ihren Einsatz und ihre
Treue zum Verein nach wie
vor unsere hochgeschätzten
Vorbilder. Unser
Wahlspruch
“Sind wir von der Arbeit
müde, ist noch Kraft zu
einem Liede”
soll auch in Zukunft als
Verpflichtung gelten.
Im Jahre 2011 wurde dieses
"Schwimmen ganz oben"
jedoch jäh und
außerordentlich
schmerzhaft unterbrochen.
Bereits einige Zeit vorher
erkrankte unser Chorleiter
Hans Wagner sehr schwer und
fiel zeitweise ganz aus.
Völlig
unerwartet verstarb er dann
im Jahre 2011. Der Schock
und Schmerz für den gesamten
Verein saß sehr tief und
lähmte alle. Viele hatten
einen persönlichen Freund
verloren, der Verein einen
unvergesslichen Chorleiter,
der seinesgleichen sucht.
Doch
es mußte weitergehen.
Prophylaktisch übernahm
zunächst Gerhard Kästel
dankenswerter Weise die
Funktion, um überhaupt ein
Weiterleben des Vereins zu
ermöglichen, die Mitglieder
waren ob des völllig
unerwarteten und schweren
Verlustes deutlich näher
zusammengerückt. So war es
auch nur eine logische
Folge, daß eine weitere
Besetzung des
Chorleiter-Postens zunächst
aus den eigenen Reihen
erfolgte. Lothar Wiegand aus
dem ersten Tenor erklärte
sich bereit, sich in diese
Funktion einzuarbeiten und
dem Verein zur Verfügung zu
stehen. So ging es zunächst
einmal weiter, bis auch ihn
gesundheitliche Gründe
zwangen, deutlich kürzer zu
treten. Wieder war ein
Chorleiter gesucht.
Dieses Mal kamen uns und
unserem Vorstand unsere
guten Beziehungen zu anderen
Vereinen zugute und wir
begannen Gespräche mit dem
Chorleiter der Lindelburger
Sangesfreunde, Hubert
Gröbel, den wir schon mehrfach
"in action" gesehen hatten.
Nach etlichen Gesprächen war
man sich einig:
Hubert Gröbel ist
seit seit Ende April 2013
neuer Chorleiter unseres
Vereins.
Er
ist ausgebildeter,
professioneller Bariton und
hatte erfolgreich Musik
studiert. Der nunmehr
wehende frische Wind war
deutlich spürbar und brachte
uns weiter auf unserem
erfolgreichen Weg mit sowohl
traditionellem, als auch
modernem Liedgut. Einige
Jahre später gaben
Engagements auch weiter
außerhalb deutlich Zeugnis,
daß unser konzentriertes
und unermüdliches
Bemühen um hörenswerte
Darbietungen nicht umsonst
gewesen war.
Sehr
erfreulich
waren für uns auch Konzerte,
in denen wir gemeinsam mit
anderen Chören auftraten und
mit Ihnen einstudierte
Musikstücke gemeinsam zum
Besten gaben. Möglich wurde
das aufgrund der Tatsache,
daß Hubert Gröbel Chorleiter
mehrerer anderer
Vereine ist - nicht
ohne
Grund, wie jeder
feststellen wird, der ihn
kennt. Ihm ist die
seltene Gabe gegeben, Wissen
spielerisch zu vermitteln
und jedem das Gefühl zu
vermitteln, unentbehrlich zu
sein. Tadel vermag er
geschickt aber spürbar in
mehr oder weniger starkem
Lob zu verstecken. Seine
völlig souveräne Art als
Chorleiter, quasi als Erster
unter Gleichen, uns
sängerische Fortschritte
beizubringen und auch
menschliche Nähe zu leben,
hat ihn vereinsweit und
darüber hinaus äußerst
beliebt gemacht. Mit seinen
überragenden sängerischen
Fähigkeiten ist er ein
wirklicher Glücksgriff.
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