Schwarzenbach-Panorama


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Die "neuzeitlichen Gebote" des Chorsängers




1. Du sollst aus dem Chor herauszuhören sein! Deine Stimme ist die Beste. Wenn alle leise singen, dann sing Du aus vollem Halse vor allem laut! Dynamikzeichen gelten für Dich nicht. Auch wird die Bedeutung von Noten beim Singen völlig überschätzt. Deshalb mußt Du sie auch nicht beherrschen oder gar akribisch befolgen.


2.
Mache beim Singen ein finsteres, grimmiges Gesicht und vermeide es unbedingt, beim Singen den Mund aufzumachen. Das ist nicht vornehm; umso deutlicher wäre ja sonst Deine Aussprache und umso voller das Volumen Deiner Stimme!


3.
Das Herumspielen mit dem Smartphone und das störende Abspielen von heruntergeladenen Filmchen damit während der Chorprobe oder auch das Live-Verfolgen von wichtigen Fußballspielen während der Chorprobe mit dem Handy ist Dir als Genie natürlich gestattet. Die dadurch erzeugte grobe Störung haben die anderen Chormitglieder gefälligst in Kauf zu nehmen.


4.
Die Chorproben finden nur für musikalisch Minderbegabte statt. Du kannst es auch so. Darum fehle ruhig öfters. Wenn Du aber trotzdem kommst, dann komme wenigstens zu spät - man erkennt daran deine Wichtigkeit und Genialität und Du wirst darüber hinaus auch noch persönlich per Handschlag begrüßt, der rote Teppich für Dich ist bestellt.


5.
Die Anweisungen und Erklärungen des Chorleiters gelten natürlich nur für die anderen - Du weißt das ja längst alles besser und langweilst Dich. Es ist gut, wenn Du dies durch auffällige Gebärden und lautstarke, störende Bemerkungen zum Ausdruck bringst!


6.
Du hast es nicht nötig, nach Noten zu singen, denn Du hast Anspruch darauf, daß dir deine Stimme gesondert mit Instrumentalbegleitung beigebracht wird - auch dürfen Genies wie Du natürlich dem Chorleiter Vorschläge unterbreiten, die er dann auch gefälligst umzusetzen hat.


7.
Die Notenmappen halten länger, wenn Du den Deckel nach hinten klappst, die Blätter knickst oder rollst oder Dein Bier darauf abstellst und das Ganze auch ab und zu fallen läßt. Im Übrigen gehen Dich die Notenhefte freilich nichts an; das ist schließlich Sache des Notenwarts!


8.
Versäume keine Gelegenheit, dich lautstark und störend mit dem Nachbarn oder anderen, gerne auch weiter weg sitzenden Anwesenden zu unterhalten. Das belebt die Chorprobe und der Chorleiter kann dann bestimmt viel konzentrierter arbeiten. Auch werden es die übrigen Sänger begrüßen, wenn ihre Konzentration durch Dich permanent gestört wird (aber das betrifft Dich ja nicht, es pappeln ja immer nur die anderen, außerdem sind Deine störenden Einfälle ja wichtigste Mitteilungen). In der probenfreien Zeit bringst Du am besten einen richtigen Wirbel in den Verein, indem Du Dir hintenrum Dein Mundwerk über andere Vereinsmitglieder zerreißt und dies auch öffentlich zum Besten gibst.


9.
Während der Chorleiter gerade mit einer anderen Stimmgruppe übt, ist es überhaupt nicht störend, wenn Du mit Deiner eigenen Stimme mehr oder weniger falsch mitbrummst, obwohl Du gar nicht dran bist. Dies erleichtert dem Chorleiter die Konzentration auf das Singen der gerade übenden Stimmgruppe in noch nie da gewesener Weise.


10.
Achte gut darauf, daß deine Leistungen gebührend anerkannt werden. Kritisiere viel -auch ohne Ahnung- und weise darauf hin, daß es früher selbstverständlich viel besser war. Vergiß nie, daß es für den Verein ein besonderes Entgegenkommen ist, daß du überhaupt mitsingst und daß du ganz bestimmt und sowieso der ideale Chorsänger bist!















                                                                                                                                   
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